Energetische Analyse einer radabhängigen Drehmomentvariation als EPS-Substitution für Elektrofahrzeuge

Kurzfassung

Nicht nur die Antriebsmaschinen, sondern auch zahlreiche Zusatzsysteme beeinflussen den Energiebedarf von Fahrzeugen. Bei Elektrofahrzeugen muss dieser Energiebedarf vollständig durch die Batterie abgedeckt werden. Somit resultiert der Einsatz von Systemen wie bspw. der Lenkkraftunterstützung direkt in einer Reduktion der Reichweite. Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt „e²-Lenk“ beschäftigt sich mit einem neuartigen Lenkkonzept für elektrische Fahrzeuge, bei dem die Möglichkeit von Funktionsintegrationen in den Antriebsstrang genutzt wird. Durch gezielte Verteilung der Antriebsmomente an der gelenkten Achse kann das Lenkradmoment im Sinne einer Lenkkraftunterstützung beeinflusst werden. Hierdurch bietet sich das Potenzial, auf energetisch günstige Weise die konventionellen Lenkkraftunterstützungssysteme vollständig zu ersetzen. Die vorliegende Arbeit zeigt unter Verwendung eines einfachen Open-Loop Steuerungsverfahrens das Potenzial radselektiver Antriebe zur Beeinflussung des Fahrer-Handmoments mit dem Fokus einer Energiebedarfsreduktion. Im Vergleich zu konventionellen Unterstützungssystemen wird in weiten Teilen ein reduzierter Energiebedarf deutlich. Energetisch anspruchsvolle Fahrsituationen zeigen den Bedarf an weiterführenden Fahrwerksanpassungen sowie die Notwendigkeit komplexerer Regelungsverfahren.