Identifikation von Betriebsschwingformen aus Messdaten für den drehenden belasteten Reifen

  • Das Gesamtfahrzeuggeräusch wird neben Antriebs- und Windgeräuschen maßgeblich durch Reifen-Fahrbahngeräusche für Fahrgeschwindigkeiten zwischen 30 und 130 km/h dominiert. Dabei erfolgt die Abstrahlung nicht nur als Luftschall an die Umgebung, sondern gelangt, besonders im Frequenzbereich unterhalb von 300 Hz, auch in Form von Köperschall in den Fahrzeuginnenraum. Neben aerodynamischen Effekten zählen Strukturschwingungen zu den Hauptanregungsmechanismen. Daher ist zur Reduzierung des Reifen-Fahrbahngeräusches in erster Linie eine Untersuchung des Reifens hinsichtlich seines Strukturverhaltens unter verschiedenen Betriebsbedingungen erforderlich, um hieraus wiederum relevante Reifenmoden zu identifizieren.

     

    Aus zahlreichen Untersuchungen des Reifenstrukturverhaltens geht hervor, dass die Effekte am stehenden Reifen weitestgehend verstanden sind während die eindeutige Beschreibung des Strukturverhalten des rotierenden Reifens, vor allem im belasteten Zustand, weiterhin eine Herausforderung darzustellen scheint. In dieser Masterarbeit werden zunächst grundlegende Untersuchungen am stehenden und drehenden Reifen vorgestellt. Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet die Auswertung von Messdaten am drehenden belasteten Reifen. Ausgehend von der sehr komplexen Zusammensetzung der Betriebsschwingformen des rotierenden Reifens und der damit zunehmend erschwerten subjektiven Identifikation von Reifenmoden, wird hier ein Ansatz zur objektivierten Identifikation von Reifenmoden auf Basis eines analytischen Ringmodells sowie des MAC-Verfahrens vorgestellt. Ziel ist die Darstellung beobachteter Effekte bzgl. der Ausbildung von Reifenmoden am drehenden belasteten Reifen sowie der Vergleich mit bisherigen Erkenntnissen aus der Literatur.